Die Sonne lacht vom Himmel, die Temperaturen steigen, und der Sommer zeigt sich von seiner schönsten Seite. Ob am Strand, im Freibad oder bei einem ausgedehnten Spaziergang – der richtige Sonnenschutz ist dabei unverzichtbar. Doch nicht jede Sonnencreme ist gleich, und die Auswahl kann überwältigend sein. In diesem Artikel erfährst du, worauf es bei der Wahl des optimalen Sonnenschutzes ankommt und welche Faktoren du unbedingt beachten solltest.
Warum ist Sonnenschutz so wichtig?
Die UV-Strahlung der Sonne kann unserer Haut auf verschiedene Weise schaden:
- Kurzfristige Schäden: Sonnenbrand, Rötungen, Spannungsgefühl
- Langfristige Schäden: Vorzeitige Hautalterung, Pigmentflecken, erhöhtes Hautkrebsrisiko
Laut aktuellen Studien ist die Häufigkeit von Hautkrebs in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Ein konsequenter Sonnenschutz kann das Risiko erheblich reduzieren.
Der richtige Lichtschutzfaktor (LSF)
Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie viel länger du dich mit der Sonnencreme in der Sonne aufhalten kannst, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, verglichen mit ungeschützter Haut. Welcher LSF für dich geeignet ist, hängt von mehreren Faktoren ab:
Hauttyp
- Typ I: Sehr helle Haut, rötliche Haare, Sommersprossen – LSF 50+
- Typ II: Helle Haut, blonde Haare – LSF 30-50
- Typ III: Mittlere Hautfarbe, dunkelblonde bis braune Haare – LSF 20-30
- Typ IV: Dunkle Haut, dunkle Haare – LSF 15-20
Weitere Faktoren
- Jahreszeit und geografische Lage: In Südeuropa oder in Äquatornähe ist die UV-Belastung deutlich höher.
- Höhenlage: Pro 1000 Höhenmeter nimmt die UV-Strahlung um etwa 10% zu.
- Tageszeit: Zwischen 11 und 15 Uhr ist die Sonneneinstrahlung am intensivsten.
- Reflexion: Wasser, Sand und Schnee verstärken die UV-Strahlung durch Reflexion.
UVA- und UVB-Schutz – der entscheidende Unterschied
Ein guter Sonnenschutz sollte sowohl gegen UVA- als auch gegen UVB-Strahlen schützen:
- UVB-Strahlen (Wellenlänge 280-320 nm): Verursachen Sonnenbrand und können Hautkrebs auslösen.
- UVA-Strahlen (Wellenlänge 320-400 nm): Dringen tiefer in die Haut ein, fördern die Hautalterung und können ebenfalls zu Hautkrebs beitragen.
Achte beim Sonnencreme kaufen auf Produkte mit dem UVA-Siegel oder dem Hinweis „Breitbandschutz“. Der UVA-Schutz sollte mindestens ein Drittel des angegebenen LSF betragen.
Die verschiedenen Arten von Sonnenschutzmitteln
Chemische Filter
Diese Filter wandeln die UV-Strahlung in Wärme um:
- Wirken erst etwa 30 Minuten nach dem Auftragen
- Leichter einzumassieren, oft angenehmer auf der Haut
- Können bei empfindlicher Haut Reizungen verursachen
Mineralische (physikalische) Filter
Diese Filter reflektieren die UV-Strahlung wie ein Spiegel:
- Wirken sofort nach dem Auftragen
- Hinterlassen oft einen weißlichen Film auf der Haut
- Besonders für Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut geeignet
- Umweltfreundlicher, besonders für Korallenriffe
Hybridprodukte
Viele moderne Sonnencremes kombinieren chemische und mineralische Filter für einen optimalen Schutz.
Besondere Anforderungen berücksichtigen
Für Kinder
Kinderhaut ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung:
- Mineralische Filter sind schonender für die Kinderhaut
- LSF 50+ wird empfohlen
- Wasserfeste Produkte sind ideal für den Strand oder das Schwimmbad
- Produkte ohne Parfüm und Konservierungsstoffe minimieren das Allergierisiko
Für empfindliche Haut
Bei Neurodermitis oder anderen Hautproblemen:
- Produkte ohne Parfüm, Alkohol und Konservierungsstoffe wählen
- Vorher einen Verträglichkeitstest an einer kleinen Hautstelle durchführen
- Im Zweifelsfall vom Dermatologen beraten lassen
Für Sportler
Beim Sport oder bei starkem Schwitzen:
- Extrem wasserfeste und schweißresistente Formulierungen wählen
- Leichte Gels oder Sprays statt dickerer Cremes bevorzugen
- Regelmäßig nachcremen, besonders nach dem Schwimmen oder Abtrocknen
Die richtige Anwendung von Sonnencreme
Der beste Sonnenschutz nützt wenig, wenn er nicht richtig angewendet wird:
- Menge: Für einen Erwachsenen werden etwa 2-3 Esslöffel Sonnencreme für den ganzen Körper benötigt.
- Zeitpunkt: Chemische Filter 20-30 Minuten vor dem Sonnenbad auftragen.
- Regelmäßigkeit: Alle zwei Stunden und nach jedem Schwimmen oder starkem Schwitzen nachcremen.
- Vollständigkeit: Auch oft vergessene Stellen wie Ohren, Fußrücken, Nacken und Kopfhaut (bei dünnem Haar) schützen.
Weitere Schutzmaßnahmen
Sonnencreme allein reicht nicht aus – kombiniere sie mit weiteren Schutzmaßnahmen:
- Kleidung: Spezielle UV-Schutzkleidung bietet einen LSF von bis zu 80.
- Kopfbedeckung: Ein Hut mit breiter Krempe schützt Gesicht, Ohren und Nacken.
- Sonnenbrille: Wähle eine Sonnenbrille mit UV400-Schutz zum Schutz der Augen.
- Schatten: Meide die direkte Sonne zwischen 11 und 15 Uhr.
Nach dem Sonnenbad: Die richtige Pflege
Nach einem Tag in der Sonne benötigt die Haut besondere Pflege:
- Kühlen: Eine laue Dusche ohne Seife beruhigt die Haut.
- Feuchtigkeit spenden: Ein After Sun Spray kühlt und spendet Feuchtigkeit. Produkte mit Aloe Vera oder Panthenol beruhigen die Haut und unterstützen den Heilungsprozess.
- Hydration von innen: Viel Wasser trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen auszugleichen.
Haltbarkeit und Lagerung von Sonnenschutz
Sonnenschutzmittel haben in der Regel eine Haltbarkeit von 12 Monaten nach dem Öffnen. Die Lagerung ist ebenfalls wichtig:
- Nicht in der direkten Sonne oder Hitze lagern
- Nach der Saison nicht für das nächste Jahr aufbewahren
- Auf Veränderungen in Konsistenz oder Geruch achten
Mythen über Sonnenschutz entlarvt
Mythos 1: „Im Schatten brauche ich keinen Sonnenschutz.“
Fakt: Auch im Schatten erreicht uns reflektierte UV-Strahlung. Besonders in der Nähe von Wasser, Sand oder Schnee ist Sonnenschutz auch im Schatten wichtig.
Mythos 2: „Ich bekomme durch Sonnencreme keinen Vitamin-D-Mangel.“
Fakt: Für die Vitamin-D-Bildung reichen in der Regel kurze Sonnenexpositionen von 10-15 Minuten mehrmals pro Woche aus. Diese können ohne Sonnenschutz an Unterarmen und Beinen erfolgen.
Mythos 3: „Wenn ich eine wasserfeste Sonnencreme verwende, muss ich nicht nachcremen.“
Fakt: Auch wasserfeste Produkte werden durch Schwimmen, Schwitzen und Abtrocknen teilweise entfernt. Nachcremen bleibt notwendig.
Umweltaspekte bei Sonnenschutzmitteln
Einige Inhaltsstoffe von Sonnencremes können Korallenriffe und marine Ökosysteme schädigen. Besonders problematisch sind:
- Oxybenzon und Octinoxat
- Nanopartikel von Titandioxid und Zinkoxid
- Mikroplastik in manchen Formulierungen
Immer mehr Hersteller bieten inzwischen umweltfreundliche Alternativen an. Achte auf Bezeichnungen wie „reef-friendly“ oder „reef-safe“.